![Website Knorr-Bremse: ein Performance Test](https://dem-live-433f2b7e8fde4d8b94649a7e1da843-5222b01.divio-media.org/filer_public_thumbnails/filer_public/48/65/4865780d-1343-4e60-b3d5-3d60fc86b7b6/bremse.jpg__800x450_q90_crop_subsampling-2.jpg)
Die Knorr-Bremse Aktiengesellschaft mit Firmenhauptsitz in München ist der weltweit führende Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Seit 2018 ist das Unternehmen auch im MDAX.
Bei einem Performance-Profiling der Website von Knorr-Bremse ist aufgefallen, dass die Seite unglaublich zäh und langsam agierte. Vor allem die langen Ladezeiten auf Mobilgeräten sind negativ aufgefallen.
Wir untersuchten die Homepage der Knorr-Bremse-Website mit unseren drei Standard-Tools für Ladezeiten-Messung: GTmetrix, Googles PageSpeed Insights und dem Website Carbon Calculator.
Alle drei Tools geben auf die eine oder andere Weise Aufschluß über Performance-Schwachstellen und Flaschenhälse. Zum Testen verwenden wir den Quellcode der Website, der öffentlich für jedermann zugänglich ist.
1. der GTmetrix-Test
Der von GTmetrix errechnete Performance-Score für die Homepage von Knorr Bremse ist F und liegt bei 8%. Das optimalste zu erreichende Ergebnis bei diesem Test liegt bei A 100%.
In der Desktop-Variante braucht die Seite 3,4 Sekunden zum Laden und überträgt satte 12.2 MB.
GTmetrix bemängelt vor allem folgende Punkte:
- Bilder werden nicht richtig skaliert und komprimiert
- Es wurde vollständig auf Kompression in der Übertragung verzichtet
- statische Dateien haben keine Expires-Header gesetzt und müssen jedesmal neu geladen werden. Pro Klick auf die Hauptseite werden also 12.2 MB übertragen.
Im Wasserfall-Diagramm fallen vor allem große statische Dateien auf, zum Beispiel Bilder mit bis zu 750kb in der Desktop-Variante. Für Mobilgeräte wurden die Dateien entsprechend verkleinert, was sehr gut ist.
2. Test mit Googles PageSpeed Insights
Page Speed Insights ist sicher das bekannteste Tool für Performance-Testing. Gemessen werden neben den Desktop-Ansichten vor allem die Mobilansicht. Man darf getrost davon ausgehen, dass Google für sein Ranking das Ergebnis von PageSpeed Insights als Grundlage seiner Performance-Bewertung gibt.
Das Testergebnis von Knorr-Bremse ist ernüchternd: 1 Punkt von 100 in der Performance-Messung für Mobilgeräte.
PageSpeed Insights bemängelt vor allem folgende Punkte:
- Bilder werden nicht richtig skaliert und komprimiert
- hohe Thread und Server Auslastung
- übermäßige DOM-Größe
- statische Dateien haben keine Expires-Header gesetzt und müssen jedesmal neu geladen werden
3. Website Carbon Calculation
Mit dem Website Carbon Calculator messen wir den CO2-Verbrauch eines Aufrufs einer Webseite.
Dieser liegt mit 7,73 g je Pageview weit über dem Durchschnitt. Bei 10.000 Klicks auf die Homepage pro Monat produziert diese Website 927kg CO2 im Jahr.
Die Testergebnisse sind demensprechend:
4. Ergebnis
Die Website von Knorr-Bremse ist leider nicht auf Performance optimiert worden und schneidet in allen drei Tests suboptimal ab. Obowhl für verschiedene Device-Größen wie Handy, Tablet und Desktop unterschiedliche Bilder bereitgestellt werden, wurden andere Punkte leider vernachlässigt.
Die Tests zeigen, dass hier noch deutlich Spielraum für eine Performance-Optimierung bleibt.
5. Lösung
Um die Performance zu verbessern und damit den Energieverbrauch der Webseite deutlich zu senken, müsste in einem ersten Schritt folgendes getan werden:
Expires-Header verwenden
Diese Header veranlassen den Browser, statische Dateien wie zum Beispiel Bilder, im Cache zu behalten und nicht bei jedem Klick neu vom Server zu laden. Expires-Header bringen für gewöhnlich einen enormen Performance-Schub.
Bilder verkleinern
Einige Bilder sind in ihren Ausmaßen viel zu groß und könnten ensprechend verkleinert werden. Dadurch müssten viel weniger Daten übertragen werden: Ladezeit verringert sich massiv.
Bilder komprimieren und moderne Formate verwenden
Die Bild-Dateien sind noch nicht optimal optimiert und könnten noch besser komprimiert werden. Zum Beispiel mit Tools wie Tinypng oder Optipng.
Desweiteren macht es Sinn, für unterstützte Browser modernere Bildformate wie Webp zu nutzen.
Gzip-Kompression verwenden
um die Übertragungsmenge deutlich zu senken und die Ladezeit zu verbessern, sollte die gzip-Kompression für Dateien eingeschaltet werden.
Fazit
Die Webseite von Knorr-Bremse ist relativ einfach zu optimieren, weil bisher Standards in der Performance-Optimierung nicht umgesetzt wurden. Erst in einem zweiten Schritt würde man nochmals in die Details gehen.
Die Testergebnisse der einzelnen Tests finden Sie hier:
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Über den Autor:
Bernd Fischer ist seit 18 Jahren freiberuflicher Web-Entwickler, IT-Berater und Software-Experte. Er gibt immer mal wieder Kurse rund um die Themen Python, Programmierung, Datenbanken und Software-Lösungen.
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