
Cookiemäßig steuern wir strengeren Zeiten entgegen. Im Oktober 2019 hat der EuGH entschieden, dass User in Zukunft explizit zustimmen müssen, ob sie Drittanbieter-Cookies und Tracking zulassen möchten. Das Gesetz ist in Deutschland noch nicht umgesetzt, wird aber unumstößlich kommen.
Mit ziemlicher Sicherheit wird das dazu führen, dass für alle Cookies, die zu Werbe- oder Analysezwecken User tracken, die aktive Einwilligung des Nutzers nötig ist.
Betroffen von dieser neuen Regelung werden aber auch die per image-Tag oder JavaScript eingebundenen Affiliate-Banner und Produkt-Widgets sein, wie zum Beispiel Amazon sie anbietet. Sie laden Daten -wie zum Beispiel Produktbilder- von entfernten Servern und übertragen personenbezogene Daten, wie zum Beispiel die IP-Adresse des Users. Oft stehen diese Server zudem noch im außereuropäischen Ausland.
Wie Sie trotzdem Ihre Affiliate-Banner einbinden können, ohne Gefahr zu laufen, gegen die DSGVO zu verstoßen oder sich vorab eine User-Einwilligung zu holen, die wohl kaum ein User erteilen wird, zeigen wir in diesem Beitrag.
Das ist vor allem auch für Website-Betreiber wichtig, die Affiliatewerbung auf ihren Webseiten anbieten.
"Stopp, moment!" werden jetzt einige sagen. Das hat doch mit Cookies gar nichts zu tun! Ich binde doch nur einen Banner oder ein Bild über einen Link ein! Was hat das denn mit der DSGVO zu tun?"
Leider stellt sich das Problem ein wenig anders da...
Das Problem
Website-Betreiber, die Affiliate-Werbung auf ihrer Webseite präsentieren, binden diese meist über Bilder oder kleine JavaScripte ein.
Das Problem ist, dass damit Betreibern von Affiliatenetzwerken wie zum Beispiel Amazon ermöglicht wird, User zu tracken und sogar domainübergreifend zu identifizieren.
Dass das aus datenschutzrechtlichen Gründen problematisch ist, sollte mittlerweile bekannt sein. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel über Cookies und Consent-Tools.
In Zukunft wird es also so sein, dass User zustimmen müssen, ob sie diese Art von Werbung sehen wollen. Für den Affiliate bleibt die Frage, wieviele User dann tatsächlich ihre Zustimmung zu Werbe- und Trackingcookies geben werden?
Die Lösung: Ein Image-Proxy
Bei den eingebundenen Affiliate-Bannern handelt es sich meist um ein Produktbild, welches von den Partnernetzwerken direkt geladen wird bzw. geladen werden muss. Amazon zum Beispiel verbietet ein Zwischenspeichern der Bilder auf dem Betreiber-Server explizit.
Bei jedem Aufruf des Produktbildes durch den User werden also personenbezogene Daten an das Affiliate-Netzwerk übertragen.
Wenn wir das Produktbild, den Banner oder ähnliches nicht zwischenspeichern dürfen, was machen wir dann?
Die Lösung ist ein Image-Proxy!
Der Image-Proxy ist ein kleines Programm, welches auf dem Server des Website-Betreibers läuft und die Aufgabe hat, Bilder und Banner von den entfernten Rechnern des Affiliate-Netzwerkes zu laden und dem User anzuzeigen.
Der Proxy ist also eine Art Zwischenschritt zwischen User und Affiliate-Netzwerk.
Der Vorteil davon ist, dass das Affiliate-Netzwerk immer nur die IP-Adresse des Website-Betreibers sehen kann, von dem das Bild geladen wird. Nicht mehr -wie vorher ohne Proxy- die IP-Adresse des Website-Besuchers, der im Normalfall das Bild laden würde, wenn er die Webseite aufruft.
Der Website-Betreiber braucht nun auch keine Zustimmung des Users mehr zu einzuholen, da dieser weder getrackt noch ein Cookie gesetzt wird.
Image Proxy für Wordpress Nutzer
Für Wordpress-Nutzer gibt es eine einfache Lösung: das Plugin AAWP (Amazon Affiliate Wordpress)* löst dieses Problem auf einfache und unkomplizierte Weise.
Banner und Produktbilder werden auf Wunsch nicht mehr direkt von der Partnerseite gezogen, sondern gehen den Umweg über den Proxy-Server, auf dem die Webseite betrieben wird.
Amazon setzt dann auch keine Cookies auf der Website mehr. Bei einem Klick auf den entsprechenden Affiliate-Link gelangt der Nutzer dann auf die Amazon-Webseite.
AAWP kann natürlich noch viel mehr und ist in Sachen Affiliate Werbung auf alle Fälle eine super Wahl. Wir können dieses Plugin uneingeschränkt empfehlen.
Image Proxy für alle anderen
Leider ist dieser Komfort, den AAWP hier bietet, nicht überall zu haben. In den meisten Fällen muss dieser Image-Proxy vermutlich von einem erfahrenen Web-Entwickler programmiert und auf die Bedürfnisse des Kunden bzw. des Technologie-Stacks angepasst werden.
Affiliate-Betreiber werden allerdings in Zukunft um den Einbau eines Image-Proxies für Affiliate-Werbung nicht umhinkommen, wenn sie auch in Zukunft noch Einnahmen damit generieren wollen.
Kontaktieren Sie uns! Wir entwickeln und implementieren Image-Proxies für alle Platformen.
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DSGVO für Website-Betreiber: Ihr Leitfaden für die sichere Umsetzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung. Aktualisiert inkl. Facebook-EuGH-Urteil
Für alle, die es ganz genau wissen wollen: Christian Solmecke, LL.M., Anwalt für Internet- und Medienrecht, hat hier in Kooperation mit Sibel Kocatepe DAS Standardwerk in Sachen DSGVO geschrieben.
Das Buch ist auch für Nicht-Juristen gut verständlich und beinhaltet jede Menge Formulare, Checklisten und Musterverträge.
TecNews4U sagt:
"Empfehlung der Redaktion: Das Werk besorgen und die eigene Webseite und die der Kunden auf DSGVO-Konformität prüfen und fit machen."
Kaufempfehlung!
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Über den Autor:
Bernd Fischer ist seit 18 Jahren freiberuflicher Web-Entwickler, IT-Berater und Software-Experte. Er gibt immer mal wieder Kurse rund um die Themen Python, Programmierung, Datenbanken und Software-Lösungen.
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